Synoptische Übersicht Kurzfrist
GWL und markante Wettererscheinungen:
GWL SWz
Lebhafte Südwestströmung. In der Nacht auf Montag markanter Dauerregen im
Südwesten. Berge allgemein teils stürmisch, auch Nordsee zeitweise Sturmböen.
Synoptische Entwicklung bis Montag 24 UTC
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Samstag... weitet sich von Westeuropa bis nach Deutschland aus. Korrespondierend
dazu findet sich ein achsensenkrechtes Bodentief knapp westlich von Schottland,
das sich im Tagesverlauf weiter auffüllt. Das zugehörige, stark okkludierte
Frontensystem hat bereits den Westen Deutschlands mit Niederschlägen erreicht
und kommt im Tagesverlauf nur schleppend ostwärts voran.
Da sich das Bodentief nicht weiter nach Osten verlagert und sich auffüllt,
lassen die Niederschläge auf dem Weg nach Osten immer mehr nach. Vom Erzgebirge
bis nach Vorpommern kommt voraussichtlich gar kein Regen an.
Mit der lebhaften südlichen bis südwestlichen Strömung fallen die größten Mengen
in den Anstaulagen der westlichen bis südwestlichen Mittelgebirge, während in
den Leelagen nur wenig zusammenkommt.
In den Hochlagen steckt lokal noch Frost im Boden, sodass vereinzelt
gefrierender Regen aufgetreten ist. Bis zum Mittag steigen die Temperaturen
jedoch weiter an, sodass Glätte dann kein Problem mehr darstellen sollte. Zudem
fällt bei positiven Werten in 850 hPa meist bis in höhere Lagen die flüssige
Phase.
Ein Thema ist noch der Wind, der in den Leelagen der westlichen und zentralen
Mittelgebirge sowie in exponierten Lagen im Westen zeitweise mit Böen Bft 7
weht. Zum Nachmittag lässt er jedoch bereits etwas nach. Stürmisch bleibt es in
den höheren Berglagen mit Bft 8-9. Auf dem Feldberg im Schwarzwald und dem
Brocken kann es ab dem Nachmittag zeitweise schwere Sturmböen (Bft 10) geben.
Während sich bei windschwachen Verhältnissen im Osten und Südosten die zähe
Kaltluft mit Höchstwerten unter 5 °C - bei Dauernebel im Donautal um 1 °C - noch
hält, können die Werte entlang des Rheins bei guter Durchmischung in den
zweistelligen Bereich steigen.
In der Nacht auf Sonntag liegt der Resttrog mit feuchten Luftmassen über
Deutschland. Damit kommt es zu weiteren Niederschlägen. Vom Osterzgebirge bis
nach Ostvorpommern erreicht jedoch weiterhin kaum etwas den Boden.
Im Allgemeinen sind die Niederschläge unkritisch. Lediglich in höheren Lagen des
Bayerwaldes können sich noch Reste der zähen Kaltluft halten, sodass dort ein
geringes Glatteisrisiko besteht.
Der Wind ist nur in den Hochlagen der Berge warnwürdig (Bft 8/9,
Brocken/Feldberg Bft 10). An der Nordsee treten einzelne Böen Bft 7 aus
südlicher Richtung auf.
Darüber hinaus sind allgemein keine Warnkriterien erfüllt. Im höheren Bergland
muss - wie auch schon tagsüber - mit schlechter Sicht durch aufliegende Wolken
gerechnet werden.
Entlang des Rheins liegen die Tiefstwerte bei rund 9 °C, vom Bayerwald bis zum
Erzgebirge ist erneut mit leichtem Frost zu rechnen.
Sonntag... zieht der Kurzwellentrog ostwärts ab, und ein flacher Rücken schiebt
sich nach Deutschland. Dieser wird von kräftiger Warmluftadvektion überlaufen.
Die Warmfront eines neuen Tiefs bei Schottland erreicht zum Abend den Westen
Deutschlands. Damit bleibt es in weiten Teilen des Landes erneut ganztags
bedeckt. Ausnahmen bilden die Nord- und Nordostränder der Mittelgebirge, wo es
leebedingt (südwestliche Strömung in der unteren und mittleren Troposphäre) zu
Auflockerungen kommen kann - vor allem nördlich von Erzgebirge und Thüringer
Wald sowie östlich des Harzes. Auch an den Alpen ist etwas Sonnenschein möglich.
Mit den Aufgleitprozessen regnet es zeitweise mehr oder weniger stark. Die
intensivsten Niederschläge konzentrieren sich auf die Regionen von Südwesten bis
zur Mitte. Auch im Norden fällt etwas mehr Regen, während über der nördlichen
Mitte und dem Osten nur geringe Niederschlagsmengen zusammenkommen.
Der Wind ist nur in exponierten Berglagen warnwürdig (Brocken, Feldberg im
Schwarzwald).
Die Temperatur steigt meist in den zweistelligen Bereich; lediglich nach
Südosten und Nordosten bleibt es noch etwas kühler.
In der Nacht auf Montag überquert die Warmfront Deutschland, und es regnet teils
kräftig - besonders in den Südweststaulagen der westlichen und südlichen
Mittelgebirge. Für den Schwarzwald und das Allgäu gibt es in den Modellensembles
Hinweise auf markanten Dauerregen. Bevorzugt im Südschwarzwald deutet die
deutsche Modellkette sogar unwetterartige Mengen an.
Die Nacht verläuft mild, mit teils zweistelligen Tiefstwerten im Westen und
Südwesten. Frost ist allgemein kein Thema mehr.
Der Wind lebt mit der Warmfrontpassage wieder deutlich auf. Im stabilen
Warmsektor springen vor allem die Leelagen mit Windböen an. Im Bergland und an
der Nordsee sind Sturmböen (Bft 8/9) aus Südwest zu erwarten.
In der zweiten Nachthälfte okkludiert das Frontensystem stärker, sodass der
Nordwesten rückseitig in den Bereich von Kaltluftadvektion gelangt. Über der
Mitte des Landes gerät die Struktur allerdings ins Schleifen. Die daraus
resultierende Wellentiefentwicklung trägt wesentlich dazu bei, dass gerade im
Südwesten die größten Regenmengen zu erwarten sind.
Montag... ist die Höhenströmung stark zonalisiert. Ein flacher Trog nähert sich
von Westen; auf seiner Vorderseite schiebt er eine Welle im Bodenfeld ostwärts.
Damit überquert ein Regengebiet Deutschland von West nach Ost. Der genaue
räumliche und zeitliche Ablauf wird von den verschiedenen Modellen jedoch noch
unterschiedlich simuliert. Vornehmlich betroffen ist die breite Mitte des
Landes.
Wie am Vortag kann es etwas Sonne geben, vor allem an den Nordosträndern der
Mittelgebirge sowie in Alpennähe.
Das einzig nennenswerte Warnkriterium ist der Wind. Mit der lebhaften
Südwestströmung treten in Leelagen Böen um Bft 7 auf. Im Bergland sind Bft 8/9
möglich, am Brocken auch Bft 10/11. An der Nordsee sind Böen Bft 8, an der
Ostsee Bft 7 zu erwarten.
Es wird sehr bis außergewöhnlich mild mit Höchstwerten zwischen 10 und 16 Grad.
Die europäischen Modelle prognostizieren im Oberrheingraben sogar frühlingshafte
17 bis 19 Grad.
In der Nacht auf Dienstag überquert der Trog Deutschland ostwärts, und der
nachfolgende Rücken wird erneut von WLA überlaufen. Damit ziehen in der zweiten
Nachthälfte im Nordwesten neue Niederschläge auf. Im übrigen Land fällt nach
Abzug des vorherigen Niederschlagsgebietes kaum noch Regen. Im Süden kann es
größere Auflockerungen geben.
Im Alpenvorland wird es entsprechend am kältesten mit Tiefstwerten zwischen 5
und 1 Grad. Sonst steht erneut eine sehr milde Nacht bevor. Am Nordrand von
Sauer- und Siegerland liegen die Minima bei rund 12 Grad.
Der Südwestwind bleibt allgemein lebhaft, ist aber nur im höheren Bergland und
an der See warnwürdig.
Modellvergleich und -einschätzung
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Die Modelle zeigen die Wetterentwicklung in der Kurzfrist einheitlich.
Unsicherheiten gibt es noch bezüglich des Wellentiefs. Die exakte Zugbahn und
der zeitliche Ablauf des damit in Verbindung stehenden Niederschlagsgebietes
wird von den verschiedenen Modellen noch leicht unterschiedlich prognostiziert.
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Marcus Beyer