Synoptische Übersicht Kurzfrist
GWL und markante Wettererscheinungen:
SW a
Auf dem Brocken und in den Alpen am Dienstag einzelne Sturmböen. Sonst keine
markanten Entwicklungen.
Synoptische Entwicklung bis Dienstag 24 UTC
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Sonntag... liegen wir im Einflussbereich eines Höhenrückens, der sich vom
Mittelmeer nach Mitteleuropa erstreckt. Über dem Nordatlantik bildet sich durch
einen Kaltluftausbruch ein großer Trog, auf dessen Vorderseite Warmluft über GB
und Irland in Richtung Nordmeer und Skandinavien gepumpt wird. Dadurch kräftigt
sich der Rücken bei uns sogar noch, während die Frontalzone im Wesentlichen
abseits von uns über Nordwesteuropa und Skandinavien verläuft.
Der Wetterablauf bleibt - wie an den letzten Tagen - geprägt von der
Grenzschicht. Nur an den Küsten bleibt etwas Druckgradient erhalten, der an der
Nordsee einen lebhaften SW-Wind mit Böen 7 Bft, auf Helgoland und Sylt
vereinzelt 8 Bft bringt. An der Ostsee bleibt es wegen der überwiegend
ablandigen oder küstenparallelen Komponente bei Böen 7 Bft an exponierten
Abschnitten.
Ansonsten hält sich vom Süden bis in den zentralen Mittelgebirgsraum starke,
hochnebelartige Bewölkung, aus der örtlich geringer Nieselregen fällt. In höhere
Lagen (oberhalb ca. 900 hPa, 1000m) oder im Alpenvorland, zeigt sich in der
abgesunkenen, trockenen Luft die Sonne. Leeeffekte sorgen dann auch nördlich der
zentralen Mittelgebirge hier und da für auflockernde Bewölkung.
In milder Luft steigt die Temperaturen nach lokalem Frost am Morgen auf meist 5
bis 11°C, im zähen Dauergrau Süd- und Mitteldeutschlands auf 1 bis 5°C.
In der Nacht zum Montag setzt sich die Austrogung über dem nahen Atlantik fort,
was bei uns ein Rückdrehen der antizyklonalen Höhenströmung zur Folge hat. Vor
allem niedertroposphärisch legt der südliche bis südwestliche Wind etwas zu, so
dass einzelne Hochlagen - allen voran der Brocken - anspringen mit Böen 7-8 Bft.
Auch auf und an der
Nordsee bleibt es windig, während an der Ostsee der Südsüdwestwind wieder
abnimmt.
Mit der Windzunahme verbunden sind Auflockerungen im Lee der Mittelgebirge, die
sich bis in die Norddeutsche Tiefebene fortpflanzen. Aber auch im Süden werden
die offenen Areale größer, so dass dort häufiger leichter Frost auftritt als in
der Vornacht, vereinzelte Reifglätte inklusive. Ansonsten bleibt es gebietsweise
bei dichtem Nebel und Hochnebel.
Montag... stößt der Atlantiktrog unter Verkürzung seiner Wellenlänge ins
Seegebiet westlich der Iberischen Halbinsel vor. Im Gegenzug weitet sich, durch
starke WLA, der Rücken nach Norden aus und schwenkt mit seiner Achse nach Osten.
Die Strömung über Deutschland nimmt noch zu und dreht in der Höhe fast nach Süd,
bodennah auf Südwest. Die über Westeuopa eingebettete Frontalzone bildet entlang
einer langgestreckten Kaltfront über der westlichen Biskaya und den Britischen
Inseln Wellen aus, die ein Übergreifen nach Osten verhindern.
Die Inversionslage bleibt dabei erhalten, die feuchte Grundschicht wird aber so
weit erodiert, dass bis zum Nachmittag die Regionen mit Dauernebel weniger
werden und wahrscheinlich nur einige Tallagen übrig bleiben. Auch ganz im Norden
werden Wolkenfelder immer mehr nordwärts rausgedrückt, so dass die Sonne
häufiger zum Vorschein kommt. Vor allem vom Ruhrgebiet über die Magdeburger
Börde bis Sachsen, aber auch in großen Teilen Baden-Württembergs, scheint länger
die Sonne.
Dabei klettern die Temperaturen auf milde 7 bis 12°C, im Dauergrau teils nur
wenig über dem Gefrierpunkt.
Der Druckgradient und damit Wind gibt sich meist handzahm. Auf den Nordseeinseln
dürfte es für die ein oder andere Windböe Bft 7 aus Süd reichen, Tendenz aber
abnehmend. Der Brocken und die Alpengipfel sind dafür häufiger mit Sturmböen
(Bft 8-9) dabei. Ansonsten sind exponiert im Bergland steife Böen möglich, in
Leelagen der Mittelgebirge reicht es dazu eher noch nicht. Am ehesten sind in
Ostsachsen ein paar stärkere Böen aus SE möglich.
In der Nacht zum Dienstag beginnt der Trog nach Portugal abzutropfen. In der
leicht flatternden südlichen Höhenströmung sorgen flache Randtröge für teils
mehrschichtige hohe und mittelhohe Wolkenfelder.
Die Nebelneigung bleibt vor allem in Teilen Bayerns erhöht. Sonst ist es locker,
teils gering bewölkt und in der Südosthälfte muss bei Aufklaren mit leichtem
Frost gerechnet werden. Auf den Alpengipfeln bleibt es föhnig.
Dienstag... tropft der Trog nach Südspanien ab, der Rest zieht über GB zur
Nordsee. Östlich davon hält sich der Höhenrücken mit Achse über dem Balkan und
Osteuropa. Bodennah stützt letzterer noch den hohen Luftdruck über Mitteleuropa
und den östlichen Regionen des Kontinents.
Auch über Deutschland sind die Isobaren antizyklonal gekrümmt. Eine
quasistationäre Front über der Nordsee und
Südengland gewinnt kaum ostwärts an Raum und beeinflusst das Bundesgebiet
maximal im äußersten Nordwesten und Westen mit etwas Regen. An der milden
Luftmasse ändert sich wenig (in 850 hPa zwischen +5 und +8°C), im Alpenvorland
sind leichte Überströmungseffekte der Alpen erkennbar (T850 um 10°C), am
Alpenrand kommt schwacher Föhn auf.
Daraus ergeben sich niedrige einstellige Höchstwerte bei zähem Nebel oder
Hochnebel und bis zu 12°C im Westen. Die Sonne setzt sich vor allem in den
höheren Lagen des Südens sowie in Teile des Ostens durch (besonders im Lee des
Erzgebirges).
In der Nacht zum Mittwoch kommt es außer im Westen und Nordwesten zu leichtem
Frost. Dazu greifen im Nordwesten die schwache Kaltfront und ein Bodentrog über.
Dabei dreht der Wind über der Nordsee auf West, allerdings ohne nennenswert
aufzufrischen, und es regnet ganz im Nordwesten etwas.
Bei nachlassender Südwestströmung ist es sonst mit dem leichten Anflug von Föhn
auch in den Alpen vorbei. Gebietsweise bildet und verdichtet sich der Nebel
wieder.
Modellvergleich und -einschätzung
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Die Modelle simulieren abseits der üblichen Grenzschichtprobleme sehr ähnlich.
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Bernd Zeuschner